Aktuelles
Pandemie-Sonderweg zu Weihnachten?
von Antje Gerbener
Die Kieler Nachrichten haben unsere Pressemitteilung aufgegriffen und berichten in der Ausgabe vom 2.12.2020 im landesweit erscheinenden Schleswig-Holstein-Teil. Hoffen wir, dass unsere Bedenken, die auch andere Verbände wie z.B. der Kinderschutzbund teilen, ernst genommen werden und die Berichterstattung hilft, auch in Schleswig-Holstein Kinder bis 14 Jahre nicht als Zählpersonen zu betrachten und dass die Verordnung entsprechend angepasst wird.

Pressemitteilung vom 26.11.2020:
Mehrkindfamilien fordern Gleichbehandlung an den Feiertagen und transparente, rechtzeitige Kommunikation
„Die Familien in Schleswig-Holstein sind angesichts der unverbindlichen Informationen und der Ansage, es würden an Weihnachten bei den Personenbegrenzungen Kinder unter 14 Jahren mitgezählt, massiv verunsichert“, sagt Antje Gerbener, Landesvorsitzende des Verbandes kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) „Aktuell sind die Details des schleswig-holsteinischen Sonderwegs vollkommen unklar, Familien mit drei und mehr Kindern stehen vor einer sprichwörtlichen Wand“, fasst Gerbener die Empörung zusammen. „Dem KRFD wird die Ratlosigkeit der Familien mit vielen Kindern direkt gespiegelt“, sagt sie. „Wenn es schon Abweichungen zur Linie in Bund und fast allen anderen Ländern gibt, müssen diese Abweichungen in Echtzeit klar kommuniziert werden. Den Familien in Schleswig-Holstein ist es nicht zumutbar, bis Sonntagabend auf die endgültige Verordnung zu warten und bis dahin weder über die Homepage, noch über die Corona-Hotline des Landes belastbare Informationen zu erhalten. Die Familien haben bislang alle Maßnahmen mitgetragen, viele Eltern haben existenzielle Sorgen gegenüber ihren Kindern abgefedert und sind an ihre organisatorischen und seelischen Grenzen gegangen. Eine klare Kommunikation und für Mehrkindfamilien akzeptable und nachvollziehbare Regelungen gerade für Weihnachten wären ein Zeichen, dass man ihre Lebensrealität zum Maßstab plausibler Regelungen macht und sie nicht komplett übergeht“, fordert Gerbener. Aktuell scheint es, dass die 40.000 Mehrkindfamilien in Schleswig-Holstein komplett übersehen werden. Im Hinblick auf die Regelungen anderer, deutlich dichter besiedelter Bundesländer mit höheren Inzidenzwerten sind die Entscheidungen der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung nicht nachzuvollziehen.